Schröpfen


Sechs Schröpfköpfe sind am Rücken angesaugt bei einem liegenden Patienten
Trockenes Schröpfen bei Rückenschmerzen

Kurz und knapp

Schröpfen ist mehr als 5000 Jahre alt und hat bis heute an Reiz nichts verloren.

Als Schröpfkopfmassage oder in Form des trockenen Schröpfens wird es regelmäßig und mit Begeisterung bei vielen Krankheitsbildern von mir eingesetzt. 


Wissenswertes zum Schröpfen


Schröpfen ist mehr als 5000 Jahre alt und war bei allen "primitiven Naturvölkern" und ebenso bei den ältesten Kulturvölkern bekannt. Schröpfgläser (Schröpfköpfe), in denen ein Unterdruck erzeugt wird, werden an bestimmten Stellen des Körpers aufgesetzt. Wird die Haut des Patienten zuvor angeritzt, tritt bei diesem Vorgang Blut aus und sammelt sich im Schröpfkopf. Ein übertriebenes "blutiges" Schröpfen führte zu hohen Blutverlusten, so daß diesem Verfahren über einem längeren Zeitraum eine "schädliche" Wirkung zugewiesen wurde. Die Rehabilitation erfolgte erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Einzug in die Krankenhäuser. Sachgerecht angewandt wurde ihr von den Ärzten eine regulierende, eine Abwehrkräfte steigernde Wirkung sowie eine Beschleunigung von Heilungsprozessen bei vielen Erkrankungen, zugeschrieben.

Verantwortlich über Erfolg oder Mißerfolg dieser Therapie ist der Ort der Behandlung.

 

Das Schröpfen kann die alleinige Heilmethode sein, kann aber auch zu vielen anderen Heilmethoden begleitend eingesetzt werden. 

 

Es stehen drei verschiedene Techniken zum Schröpfen zur Verfügung. Welche Technik zum Einsatz kommt, bestimmen die Beschwerden und der Gewebebefund. Ein deutlicher immunologischer Effekt wird erzielt, wenn beim Schröpfen blaue Flecken oder Petechien erzeugt werden.

Die 3 Techniken zum Schröpfen

 

Trockenes Schröpfen


Beschwerden am Bewegungsapparat

  • Die Schröpfköpfe werden auf die schmerzhaften Stellen aufgesetzt und eine Zeit lang belassen.

Therapie innerer Organe

  • Die Schröpfköpfe werden an ganz klar definierten Körperstellen auf die Körperoberfläche aufgesetzt. Die Zuordnung der Organe zu den Hautstellen ist durch die Head-Zonen bekannt

Wirkung

  • Durchblutungszunahme
  • wirkt stimulierend auf die Organtätigkeit der korrespondierenden Organe

Schröpfkopfmassage


Besonders für Beschwerden am Bewegungsapparat

  • Mit einem Schröpfkopf werden massierende Bewegungen über einen zuvor eingeölten Hautbereich durchgeführt. Der starke durchblutungsfördernde Effekt ist einer normalen Massage deutlich überlegen.

Wirkung

  • großflächige Verspannungen und Verkrampfungen werden gelöst, Lockerung der Faszie
  • fördert den Stoffwechsel

Blutiges Schröpfen


 Beschwerden am Bewegungsapparat

  • Das Gewebe über dem Schmerzgebiet wird mittels Blutzuckerlanzette "angepiekst". Das schlackenbeladene Blut sammelt sich dann in den aufgesetzten Schröpfköpfe.

Therapie innerer Organe

  • Schröpfköpfe werden an ganz klar definierten Körperstellen auf die Körperoberfläche aufgesetzt. Die Zuordnung der Organe zu den Hautstellen ist durch die Head-Zonen bekannt

Wirkung

  • Blutiges Schröpfen zählt zu den ausleitenden Verfahren.

Was Sie sonst noch wissen sollten


  • Ob blutig oder unblutig geschröpft wird entscheidet der Therapeut anhand der Erkrankung und des Gewebebefundes.
  • Die Schröpfkopfmassage ist sehr angenehm
  • Die Schröpfkopfmassage und das trockene Schröpfen mit "immunologischer" Komponente hinterlassen i.d.R. druckempfindliche blaue Flecken.
  • Dies ist beim Schröpfen in "sichtbaren" Bereichen, aber auch bei Sommerbekleidung oder beim Tragen eines Abendkleides zu berücksichtigen.
  • Innerhalb von wenigen Tagen verschwinden diese von selbst.

Indikationen


Schmerzen durch Muskelverspannungen

  • Rückenschmerzen im Hals- Brust-. Lendenbereich
  • "steifer" Hals, Schulter-Nacken-Schmerzen
  • Hexenschuß
  • Schmerzen und Bewegungseinschränkungen von Armen und Beinen durch Arthrose
  • Kopfschmerzen
  • Durchblutungsstörungen

Funktionelle Störungen innerer Organe

  • Lunge- und Bronchienprobleme
  • Magen-Darm
  • Niere-Hanrwege
  • Herz-Kreislaufstörungen

 

Kontraindikationen


Allgemein

  • Verletzungen der Haut  (z.B. durch Sonnenbrand, Brandwunden, Schürfwunden oder ähnlichem). Betroffene Hautstellen sind zu meiden

Blutiges Schröpfen

  • Hypotonie
  • Blutgerinnungsstörung
  • Blutarmut
  • Menstruation
  • Flüssigkeitsdefizite wie z.B. durch zu wenig trinken, bei ständigem Durchfall